
Der Königliche Orden der heiligen Isabella
Ordem Real de Santa Isabel
Der Orden der heiligen Isabella ist ein portugiesischer Damenorden, der 4. November 1801 von Prinzregent João VI. von Portugal gestiftet und dessen Statuten 1804 von seiner Frau und Grossmeisterin des Ordens Carlota Joaquina, Tochter des spanischen Königs Karl IV. und von Maria Louise von Bourbon, überarbeitet wurden.
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Carlota Joaquina
1775-1830
Schutzpatronin des Ordens ist die heilige Isabella (Elisabeth), Königin von Aragon (1270-1336), die Schwester Ludwigs IX. von Frankreich und Gattin des portugiesischen Königs Diniz. Der Orden hatte bei seiner Gründung eine auf 26 Damen beschränkte Mitgliederzahl. Sie waren für den Dienst an der Krone und für Werke der Nächstenliebe auserwählt waren. Sie mussten von Adel und mindestens 26 Jahre alt oder verheiratet sein und portugiesischer, brasilianischer oder spanischer Abstammung sein.
Das Ordenszeichen ist ein ovales goldenes Medaillon mit umschlungenem Blumengebinde, überhöht von einer goldenen Königskrone. Auf einer Seite von einem Lorbeerkranz eingefasst das Bild der heiligen Isabella und darunter die lateinische Ordensdevise„Zum Trost der Armen“. Auf der Rückseite ist die Jahreszahl 1801 in römischen Zahlen und die Initialen der Prinzessin Carlota mit der Umschrift „ Real Orden de Santa Isabell“ zu sehen. Ein rosarotes Band mit zwei weißen Streifen wird über die rechte Schulter zur linken Hüfte gelegt. Der Orden kann auch an der Schleife auf der linken Brust getragen werden.

Ordensinsignie
Nachdem 1910 der republikanische Staat den Orden abgeschafft hatte, führte der letzte König von Portugal Dom Miguel II. den Orden als dynastischen Auftrag des Hauses Braganza in seinem Exil weiter. Grossmeisterin war seine Frau Augusta Victoria zusammen mit der Königin-Mutter, Dona Amélia.
Nach Jahrzehnten der Untätigkeit wurde der Orden der heiligen Isabella in den 1980er Jahren durch den derzeitigen Chef des portugiesischen Königshauses Dom Duarte III. Pio wieder aktiviert. Nach seiner Heirat mit Dona Isabel wurde am 13. Mai 1995 die Herzogin von Braganza die 9. Großmeisterin des Ordens.
Die Ordensfeier findet jährlich am Festtag der hl. Isaella in Coimbra statt, wo der Sitz des Ordens ist und wo auch die hl. Elisabeth begraben liegt. Die Messe wird vom Bischof der Erzdiözese gelesen.
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